Verhaftung des gefährlichen Ein- und Ausbrechers Breitwieser.
Transkription: Michael Menedetter
Der Wiener Polizei ist es am Samstag endlich geglückt, den gefährlichen Einbrecher Johann Breitwieser, Hilfsarbeiter, 27 Jahre alt, derzeit Landsturminfanterist, welcher beim Landwehr-Divisionsgericht in Wien wegen Mordversuches, Einbruchsdiebstahls und Desertion in Untersuchung steht, am 24. November 1917 aus dem Garnisonsarreste entwichen, und seither mit Komplicen eine Reihe von Kasseneinbrüchen verübt und bereits mehrmals auf behördliche Organe geschossen hat, um sich der Verhaftung zu entziehen, festzunehmen, nachdem erst vor wenigen Tagen auf seine Ergreifung eine Belohnung von 1000 K ausgesetzt worden war. Seine Verhaftung, bei der er sechzig Revolverschüsse abgab, erfolgte durch eine Patrouille von zwei Sicherheitswachleuten, einem berittenen Wachmann und einem Detektiv. Breitwieser wollte fliehen; der berittene Wachmann galoppierte ihm nach. Breitwieser hatte zwei Revolver bei sich und gab unausgesetzt Schüsse gegen den Wachmann und das Pferd ab, ohne zu treffen. Da ein Wagen vorbeikam, der Breitwieser den Weg versperrte, wurde er niedergestoßen. In diesem Augenblicke konnte er ergriffen und gefesselt werden. Die Leute versuchten, Breitwieser zu lynchen. Da Breitwieser schon wiederholt aus dem Arreste entsprungen ist, wurden alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um ihm diesmal eine Flucht unmöglich zu machen. Bei seiner Verhaftung machte auch die Wache von der Schußwaffe Gebrauch, ohne ihn jedoch zu treffen.