Schani Breitwiesers Grab
Am 5. April 1919 wurde Schani Breitwieser begraben. Vier Tage zuvor war er im Servitenspital des Landesgerichts an einem Lungenschuss gestorben. Obwohl der Tag des Begräbnisses nicht bekanntgegeben worden war, strömten ab dem Morgen hunderte Menschen in die städtische Beisetzkammer, um den Leichnam zu sehen. Berichte aus der Zeit erzählen von Menschenmassen, die sich entlang der Straßen sammelten, als sein Sarg in einer vierspännigen Kutsche vorbeikam. Aufgrund seiner Beliebtheit in den ärmsten Schichten wurde dieser Zug mehr zu einem Straßenfest als zu einer feierlichen Prozession.
Aufgrund der vielen Menschen wurde nur die Familie und der engste Freundeskreis in die Kirche gelassen. Ein Quartett der Wiener Oper soll gesungen haben. Eine riesige Menge wartete draußen.
Am Meidlinger Friedhof war es nicht anders; das Grab war übersät mit Blumen. Zeitungen berichten von achttausend Menschen, anderen Schätzungen zufolge waren zwanzig- bis vierzigtausend Menschen bei seinem Begräbnis. Gerüchte lauten, dass es mehr Personen waren, als beim Begräbnis des Kaisers Franz Joseph drei Jahre zuvor. Aber das ist vielleicht eine der vielen Legenden.
Johann Breitwiesers Grab besteht bis heute. Nach so langer Zeit ist es nicht mehr im Originalzustand und andere Personen stehen namentlich auf dem Stein. Wenn Sie das Grab am Meidlinger Friedhof besuchen wollen, gehen Sie in die Abteilung 1 Gruppe 1 und zünden Sie eine Kerze an.