Johann Breitwieser Breitwieser-Schani

Breitwiesers Einbrüche.

Neue Freie Presse, 23. April 1918, Seite 6
Transkription: Michael Menedetter

Das Sicherheitsbureau hat festgestellt, daß Breitwieser und Genossen folgende Geschäfts- und Kasseneinbrüche verübten: Am 16. Januar beim Juwelier Gutmann, Amerlingstraße 13; am 17. Februar bei der Handelsagentie Klein & Bruder, Getreidemarkt Nr. 14; im März bei der Firma Bellmond, Schön- brunnerstraße 68; beim Juwelier Groß, Schönbrunnerstraße 85; beim Juwelier Anton Wurm, Landstraße, Hauptstraße 7; im Lebensmittelmagazin der k. k. Staatsbahnen, Wiednergürtel 66; bei der Firma Jakob Löwin, Goldschlagstraße 101; bei der Buchdruckerei Fromme, Nikolsdorfergasse 7; in der Weingroßhandlung Klein & Brandl, Pfadenhauergasse 2; in der Pelzwaren- und Kappenfabrik Moritz Karpel und bei der Schuhaktiengesell schaft, Apollogasse 6; am 4. April in den Oesterreichisch-ungarischen Sauerstoffwerken, Gußhausstraße 20. Die Beute beträgt rund eine Viertelmillion Kronen. Breitwieser ist geständig, während sein Genosse Kopetzky nur zugibt, von den Einbrüchen gewußt zu haben. Seine Beteiligung ist aber erwiesen. Außer sieben Einbrechern und Gewalttätern umfaßte die Bande noch 28 Personen, die mitschuldig sind. Es wurden dem Landesgerichte oder dem Militärgerichte eingeliefert: die Wohnungsgeberin des Kopetzky, die 31jährige Marie Engel, der Hausbesorger Alois Buresch und seine Gattin Anna Buresch, wo Breitwieser und Kucera Unterschlupf fanden, die Geliebte des Kucera, Hilfsarbeiterin Leopoldine Lackner, die Hilfsarbeiterinnen Katharina Milenikowicz, Leopoldine Perny und Ida Simenec, in deren Wohnung Kucera sich verborgen hat, der Kutscher Georg Malghin, die Hilfsarbeiterin Karoline Breselmayer, Schwester des Breitwieser, die Hausbesorgerin Karoline Ballik, die Wäscherinnen Theresia Faibl und Marie Brunner sowie die 16jährige Hilfsarbeiterin Anna Maxian, die Geliebte des Breitwieser. In Untersuchung gezogen wurden ein Fuhrwerksbesitzer und seine Gattin, eine Schneiderin, Eine Gemischtwarenhändlerin, eine Servierkassierin, die Geliebte des Kerschbaum, eine Bedienerin, die Wesely und König beherbergte, eine Hilfsarbeiterin, eine Hausiererin und eine Kellnerin. In der Wohnung der Hausbesorgerin Ballik erschienen noch drei Diebsgenossen, der Kutscher Wilhelm Resibar, der Feilenhauer Franz Kouba und der Metallarbeiter Josef Hilpert. Dieser hatte einen Rucksack mit Einbruchswerkzeugen. Auch diese drei Personen und der Deserteur Adolf Zima, ein Eisendreher, wurden verhaftet.

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