Der angeschossene Soldat gestorben.
Arbeiterzeitung, 7. April 1918, Seite 5
Transkription: Michael Menedetter
Transkription: Michael Menedetter
Der Deutschmeister Josef Rosenfeld, der im Cafe Fleischhacker von der Polizei angeschossen wurde, weil ein Polizist einen deutschen Soldaten für den Breitwieser gehalten haben soll, ist gestorben und wird heute begraben. Das teilt natürlich die Polizeikorrespondenz, die über die geringfügigsten Dinge breitspurig berichtet, nicht mit. Die amtliche Quelle dieser Korrespondenz, die viele Fußverstauchungen gründlich medizinisch schildert, hatte auch gar nicht gemeldet, wo der Schuß den Unglücklichen traf und was ihm geschehen ist. Sie hat sich begnügt, zu berichten, er sei „ernster betroffen“" Von einer Gerechtigkeit gegen sich selbst ist eben unsere wackere Polizei, daß man sich sie idealer gar nicht wünschen kann