Johann Breitwieser Breitwieser-Schani

Die Begegnung mit dem Einbrecher Breitwieser.

Reichspost, 10. März 1918, Seite 6
Transkription: Michael Menedetter

Wie berichtet, hat gestern abend der berüchtigte Einbrecher Johann Breitwieser bei einer Begegnung in der Mollardgasse den Polizeiagenten Josef Gunacker durch einen Schuß am Oberarm schwer verletzt und ist entkommen. Die zufällige Begegnung des Breitwieser mit dem Polizeiagenten Gunacker und einer Anzahl anderer Polizeiagenten, die sich auf dem Dienstgange befanden, erfolgte nicht in einem Gasthause, sondern im Mechanikergeschäfte, Mollardgasse Nr. 67, in das Breitwieser in eine Extrauniform gekleidet, wegen der Reparatur eines Motorrades gekommen war. Die Polizeiagenten erkannten ihn auf den ersten Blick. Gunacker, die Polizeiagenten Ludwig Rauhengschwandtner und Friedrich Aumann sowie zwei andere Polizeiagenten wollten den Strolch festnehmen. Doch ehe sie ihn ergreifen konnten, hatte Breitwieser seinen Revolver gezogen und gegen Rauhengschwandtner einen Schuß abgegeben, ohne ihn zu treffen. In diesem Augenblicke stürtzten sich Aumann und Rauhengschwandtner auf dem Mann und wollten ihn fassen. Dabei stürzte Rauhengschwandtner, und dem Breitwieser gelang es, auf die Straße zu flüchten. Er nahm die Richtung zum Wienfluß. Den Revolver hatte er in der Hand und gab gegen seine Verfolger Schüsse ab. Auch die Polizeiagenten feuerten auf ihn, und der gefährliche Verbrecher dürfte verletzt worden sein. Polizeiagent Gunacker erhielt bei der Verfolgung den Schuß in den rechten Oberarm. Breitwieser entkam, wie bisher immer.

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